Azubi Kolleg
Fragen & Antworten
Programm
Was beinhaltet das Workshop-Programm?
Das Azubi Kolleg setzt sich aus den mehrtägigen Workshops (verpflichtend, mit Freistellung, insgesamt 20 Seminartage) und abendlichen Netzwerktreffen (optional, ohne Freistellung) zusammen. Die Themen der Workshops bestimmen die Auszubildenden selbst mit. Bisher gab es Themen wie zum Beispiel:
- selbstbewusst auftreten,
- Präsentationen vor Gruppen halten,
- mit Fehlern, Kritik oder Konflikten umgehen,
- Stress bewältigen,
- Zeitmanagement verbessern,
- Verantwortung übernehmen,
- erfolgreich im Team zusammenarbeiten,
- Finanzen und Versicherungen verstehen und
- neue politische und kulturelle Erfahrungen sammeln.
Das Besondere: Die Lerninhalte können direkt in der Praxis angewendet werden, zum Beispiel beim gemeinsamen Floßbau die Teamfähigkeit ausbauen oder Selbstsicherheit stärken durch das Üben von beruflichen Gesprächssituationen.
Ergänzend zu den inhaltlichen Workshops sorgen Outdoor-Aktivitäten, Ausflüge (z. B. zum Landtag in Kiel oder zur Bürgerschaft in Hamburg) und Besuche von Projekten, Organisationen und Ausbildungsbetrieben in Lübeck bzw. Hamburg für ein abwechslungsreiches Programm während der Seminartage. Bei den Netzwerktreffen machen wir ca. dreistündige Ausflüge in den Abendstunden unter der Woche. Es geht darum, die Stadt besser kennenzulernen, das Teambuilding unter den Auszubilndenden zu fördern und über die eineinhalb Jahre in Kontakt zu bleiben. Aktivitäten waren bisher Acrylmalerei, thematische Stadtrundgänge oder Bouldern. Auch darüber entscheiden die Azubis mit.
Das Azubi Kolleg ist eine tolle Gelegenheit, sich mit anderen Auszubildenden in der eigenen Stadt zu vernetzen und auszutauschen!
Wann und wo finden die Seminare statt?
Die Auszubildenden verpflichten sich zur Teilnahme an vier Seminarblöcken mit insgesamt 20 Workshop-Tagen. Die mehrtägigen Seminare finden in Tagungshäusern in Norddeutschland statt. Die monatlich stattfindenden und optionalen Abendveranstaltungen finden jeweils in Lübeck bzw. Hamburg statt.
Ein Workshop findet zeitgleich mit einer Prüfung statt. Was nun?
Wir teilen die Termine für die Workshop-Programme meist schon während der Bewerbungsphase mit. Aufgrund der Vielzahl der teilnehmenden Ausbildungsberufe ist es nicht immer möglich, alle Prüfungstermine zu berücksichtigen. Sollte eine Prüfung in eine Seminarwoche fallen, ist es möglich, diese Prüfung in Absprache mit der Kammer zu verschieben. Falls das nicht geht, bitten wir um Kontaktaufnahme zu unserem Team.
Muss ich für die Workshop-Tage Urlaub nehmen?
Nein, für die Workshops werden die Azubis vom Betrieb (falls vorhanden) und der Berufsschule freigestellt, denn die Workshops werden rechtlich als Teil der Berufsausbildung behandelt (vgl. § 2 Abs. 3 BBiG). Eine Freistellung bedeutet, dass die Auszubildenden an einer Ausbildungsmaßnahme außerhalb der Ausbildungsstätte teilnehmen dürfen und ihr Ausbildungsgehalt des Betriebes oder der Pflegeeinrichtung in dieser Zeit ganz normal weitergezahlt wird. Die Workshops sind also kein Urlaub, auch wenn sie (hoffentlich) Spaß machen. Bei den Seminarblöcken sind auch immer Wochenendtage dabei, an denen keine Berufsschule ist und in der Regel auch nicht im Betrieb gearbeitet wird.
Was kommen für Kosten auf mich zu?
Das Workshop-Programm ist für die Azubis, deren Ausbildungsbetriebe und Schulen kostenlos. Lediglich die Fahrtkosten für die monatlichen (optionalen) Netzwerktreffen innerhalb der Stadt müssen selbst getragen werden. Eine Fahrtkostenpauschale, Unterkunft und Verpflegung während der Seminarblöcke werden vom Programm getragen. Ebenso die Kosten für die Workshops selbst (Referent:innen, Miete, Technik, Begleitprogramm).
Was ist mit "Netzwerk" gemeint?
Ein wichtiger Teil des Azubi Kollegs ist die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander. Wir glauben, dass es für Azubis von Vorteil ist, sich jeweils mit Lübecker oder Hamburger Auszubildenden und Berufsschüler:innen ganz anderer Berufe zu vernetzen.
Bewerbung
Was sind die formalen Voraussetzungen?
Berufliche Ausbildung
Bewerben können sich alle, die eine berufliche Ausbildung machen. Die Ausbildung muss staatlich anerkannt sein (d.h. zu einem staatlich anerkannten Abschluss führen). Es ist egal, ob es sich um eine duale, vollschulische oder pflegerische Ausbildung handelt.
Beginn und Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung muss regulär mindestens drei Jahre dauern und die Azubis sollen zum Zeitpunkt der Bewerbung im ersten Lehrjahr sein. Bei Ausbildungsbeginn im Frühjahr ist auch eine Bewerbung zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahrs möglich. Eine Verkürzung der Ausbildung ist möglich, solange die Azubis noch am letzten Seminar teilnehmen. Die verkürzte Ausbildung sollte daher nicht kürzer als 2,5 Jahre sein.
Lübeck- bzw. Hamburg-Bezug
Voraussetzung ist, dass die Auszubildenden entweder selbst in Lübeck bzw. Hamburg wohnen oder der Ausbildungsbetrieb (bei dualer/pflegerischer Ausbildung) bzw. die Berufsschule (bei vollschulischer Ausbildung) in Lübeck bzw. Hamburg sitzt. In Einzelfällen können auch Auszubildende aus dem unmittelbar angrenzenden Umfeld von Hamburg bzw. Lübeck akzeptiert werden. In dem Fall sollte vor Einreichen der Bewerbung das Team kontaktiert werden, da hier jeder Einzelfall geprüft wird.
Zustimmung berufliche Schule: Die Berufsschule, Pflegeschule oder eine andere berufliche Schule muss mit der Bewerbung einverstanden sein. Hierfür benötigen wir ein Empfehlungsschreiben der Schule, mit dem die Schule der Bewerbung zustimmt.
Zustimmung Ausbildungsbetrieb: Falls Azubis eine duale Ausbildung oder eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen, es also einen Betrieb oder eine Einrichtung gibt, mit der ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen wurde, muss dieser Betrieb der Bewerbung ebenfalls zustimmen. Hierfür wird ebenfalls ein Empfehlungsschreiben benötigt. Außerdem muss der Betrieb die Azubis bezahlt freistellen (siehe oben "Muss ich für die Workshop-Tage Urlaub nehmen?")
Alter: Auszubildende sollten beim ersten Workshop in der Regel nicht älter als 27 Jahre sein. Bist du älter und sehr motiviert am Kolleg teilzunehmen, kannst du gerne Kontakt zu uns aufnehmen. Im Online-Bewerbungsformular bitten wir um eine kurze Begründung.
Kann ich meine Bewerbung zwischenspeichern und später weiterarbeiten?
Ja, das funktioniert. Das passiert aber nicht automatisch und sollte regelmäßig über den entsprechenden Button „zwischenspeichern“ angeklickt werden. Nur dann sind die Eingaben gespeichert, sollte ein technisches Problem auftreten.
Wie sieht ein Empfehlungsschreiben aus?
Die verpflichtenden Vorlagen für die beiden Empfehlungsschreiben werden hier rechtzeitig zur neuen Bewerbungsphase zur Verfügung gestellt. Uns interessiert, warum die Schule und ggf. der Betrieb die Azubis für das Azubi Kolleg vorschlagen und wo sie Stärken und Potenziale sehen. Die Schulnoten spielen keine Rolle.
Bis wann brauche ich die Empfehlungsschreiben?
Die Bewerbung kann bis zum Ende der Bewerbungsfrist (6. März) über das Online-Formular abgeschickt werden. Wenn die ausgefüllten und unterschriebenen Empfehlungsschreiben bis dahin schon vorhanden sind, kann sie einfach direkt im Formular hochgeladen werden. Sollten sie bis dahin noch nicht vorhanden sein, können sie einfach über einen anderen Link bis einschließlich 20. März hochladen. Den Link findest du im Bewerbungsformular.
Auswahlverfahren
Wie läuft das Auswahlverfahren ab und nach welchen Kriterien werden die Bewerber:innen ausgewählt?
Zunächst müssen die formalen Kriterien zur Ausbildung erfüllt sein. Dann zählen die Angaben zur Motivation im Bewerbungsformular. Außerdem legen wir großen Wert auf den Inhalt des Empfehlungsschreibens der Schule und des Betriebs. In einem zweiten Schritt werden die Azubis zu einem kurzen Interview eingeladen, bei dem eine zweiköpfige Jury noch einmal mit den Bewerber:innen ins Gespräch kommt.
Wir suchen Azubis, die motiviert sind, am Azubi Kolleg teilzunehmen und die bereit sind, sich weiterzuentwickeln, Neues zu lernen und sich aktiv einzubringen.
Fragen zur Motivation für die Bewerbung
Wir möchten von Auszubildenden beispielsweise wissen, warum sie sich für eine Ausbildung entschieden haben oder für das Azubi Kolleg bewerben - auch interessiert uns, was sie in ihrer Freizeit gerne machen oder was sie glauben, besonders gut zu können, das sie zum Beispiel in das Workshop-Programm einbringen können. Unsere Fragen zur Motivation gibt es hier.
Wie geht es dann weiter?
Nach einer Zusage (meist im Juni/Juli) findet das erste Wochenendseminar im September (also in der Regel zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres) statt. Der Beginn ist am Freitagmorgen und Ende am Sonntagnachmittag. Alle feststehenden Termine werden bereits in der Vorlage für die Einverständniserklärung von Betrieb und Berufsschule mitgeteilt.
Betrieb & Berufsschule
Welche Kosten kommen auf den Betrieb zu?
Der Ausbildungsbetrieb stellt die Auszubildenden pauschal für die Seminarblöcke frei und bezahlt in dieser Zeit das Ausbildungsgehalt weiter. Bei den Seminarblöcken sind auch immer Wochenendtage dabei, an denen keine Berufsschule ist und in der Regel auch nicht im Betrieb gearbeitet wird. Der Betrieb stellt also nie für die vollen 20 Seminartage frei.
Weitere Kosten kommen nicht auf den Betrieb zu: Reisekosten, Unterkunft, Verpflegung, und Workshopkosten werden komplett über das Programm getragen.
Dürfen mein Betrieb und meine Schule mich einfach freistellen?
Ja! Die Seminare werden rechtlich als Teil der Berufsausbildung behandelt (vgl. § 2 Abs. 3 BBiG) und haben keinen Einfluss auf das Berufsausbildungsverhältnis. Insbesondere wird das Ausbildungsverhältnis durch die Teilnahme an den Seminaren nicht unterbrochen. Zudem sind die beteiligten Ministerien in Schleswig-Holstein (Bildungsministerium und Gesundheitsministerium) und Hamburg (Hamburger Institut für Berufliche Bildung) über das Projekt informiert und unterstützen es – ebenso die Handwerks- und die Handelskammer in Lübeck und Hamburg. Siehe die Frage: „Muss ich für die Workshop-Tage Urlaub nehmen?“.
Was passiert, wenn mein Ausbildungsbetrieb/meine Schule mich nicht freistellen und mir kein Empfehlungsschreiben erstellen möchten?
In diesem Fall können sich die Azubis leider nicht bewerben. Aber es kann versucht werden, den Betrieb bzw. die Schule vom Förderprogramm Azubi Kolleg zu überzeugen. Hierbei unterstützen wir gern!
Gibt es weitere Fragen?