Add-on Fellowships for Interdisciplinary Science and Transfer
Wir fördern bis zu 80 Wissenschaftler:innen aus den Ingenieur-, Wirtschafts- und Lebenswissenschaften, die an innovativen, interdisziplinären Forschungsvorhaben arbeiten und motiviert sind, das Transferpotenzial ihrer Forschung weiterzuentwickeln.
Themenschwerpunkt „Ressourcen der Zukunft“
Unser Fokus liegt auf dem Themenschwerpunkt „Ressourcen der Zukunft“ und unterstützen insbesondere interdisziplinäre Ansätze, die daran mitwirken wirtschaftliche und technologische Ressourcen nachhaltiger und effizienter nutzbar zu machen. Dies kann beispielsweise die Erforschung von wirtschaftlichen Prozessen oder neuen Materialien umfassen.
Förderung
Mit dem Fellowship erhalten Forschende eine finanzielle und ideelle Förderung und sind Teil eines Netzwerkes junger engagierter Wissenschaftler:innen.
Das Add-on Fellowship hat mir ermöglicht, unabhängig zu forschen. Ich konnte mich weiterbilden und meine Karriere voranbringen. Die Publikationen, die ich während des Fellowships veröffentlicht habe, waren zum Beispiel eine wichtige Grundlage für die Bewerbung auf eine Juniorprofessur.
Prof. Dr. Janina Steinert, TU MünchenAn wen richtet sich die Förderung?
Die Förderung richtet sich an exzellente Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen – dazu gehören Doktorand:innen, Postdocs und Junior-Professor:innen. Zudem müssen Forschende zum Zeitpunkt der Bewerbung an einer Universität oder gemeinnützigen Forschungseinrichtung in Deutschland angestellt sein oder deren Forschung dort anderweitig finanziert werden.
Was wird gefördert?
Gefördert werden Wissenschaftler:innen, die im Themenfeld „Ressourcen der Zukunft“ an interdisziplinären Forschungsthemen von gesellschaftlicher Relevanz arbeiten. Je nach Fachdisziplin kann dieser Bezug unterschiedlich hergestellt werden. Wichtig ist, dass die Vorhaben bereits ein Transferpotenzial erkennen lassen, auch wenn konkrete Transferziele noch nicht oder nur wenig ausgeprägt sind.
Gibt es eine inhaltliche Einschränkung?
Wir fördern in vier Fachdisziplinen: Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Lebenswissenschaften und Materialwissenschaften.
Was beinhaltet die Förderung?
Die Fellows erhalten eine Förderung in Höhe von bis zu 15.000 Euro für zwei Jahre. Die Fördermittel können flexibel eingesetzt werden. Zum Beispiel für:
- Reisekosten und Teilnahmegebühren für Forschungsaufenthalte, Konferenzbesuche, Weiterbildungen oder anderen forschungsnahen Veranstaltungen (u. a. Fellowship-Treffen),
- Anschaffung besonderer Hilfsmittel (z. B. Hard- oder Software),
- Datenerwerb oder -erhebung,
- Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Transferpotenzials,
- Finanzierung von eigenen wissenschaftlichen Tagungen, Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation.
Bei einer erfolgreichen Bewerbung können zusätzliche Mittel von bis zu 3.000 Euro für Chancengleichheit beantragt werden. Dies soll die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie erleichtern, zum Beispiel bei der Betreuung von Kindern oder Pflege von Angehörigen. Auch andere besondere Bedürfnisse, beispielsweise aufgrund einer Behinderung, können basierend auf den DFG-Kriterien berücksichtigt werden.
Ideelle Förderung:
- Kick-off Meeting: Kennenlernen und Netzwerkaufbau mit Fellows und Alumni der Joachim Herz Stiftung,
- Add-on Meetings zur Transfersensibilisierung, zur Vorbereitung auf den akademischen und nicht-akademischen Arbeitsmarkt sowie zur Wissenschaftskommunikation,
- Ressourcen und Unterstützung für selbst organisierte Regional Chapter Meetings zu unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel Transfer, Ausgründung, mental health, Publikationsstrategien und zum Austausch.
Bewerbung
Voraussetzungen
Bewerben können sich Doktorand:innen, Postdocs und Junior-Professor:innen (ohne Tenure), die an einer Universität oder gemeinnützigen Forschungseinrichtung in Deutschland angestellt sind oder deren Forschung dort anderweitig (z. B. über ein Vollstipendium) finanziert wird.
Dokumente
- Beschreibung des geplanten Mitteleinsatzes (max. 0,5 DIN A4 Seiten)
- Tabellarischer Lebenslauf inkl. Publikationsliste (ausschließlich „accepted“ und „revise and resubmit/revision“ aus „peer-reviewed“ Publikationen) (max. 4 DIN A4 Seiten)
- Leistungsnachweise (Kopien des Studienabschlusszeugnisses / Transcript of Records und evtl. Promotionsurkunde)
- Stellungnahme der Gruppenleiter:in/Betreuer:in zur fachlichen Eignung und Qualifikation, Nutzen des Projekts für das Forschungsumfeld und potenziellen Anwendungsfeldern, Potenzial für die Weiterentwicklung des Betreuers (max. 2 DIN A4 Seiten)
Die Bewerbung ist vom 17. März bis zum 16. Mai möglich.
Jury
Die Jury wird bald bekannt gegeben.
Geförderte
Hinweis:
Das "Add-on Fellowship for Interdisciplinary Science and Transfer" ist entstanden aus den bewährten Förderlinien der Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science und Add-on Fellowships for Interdisciplinary Economics and Interdisciplinary Business Administration.
Aktuelle Fellows & Alumni
- Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science: Aktuelle Fellows & Alumni
- Add-on Fellowships for Interdisciplinary Economics and Interdisciplinary Business Administration: Aktuelle Fellows & Alumni
Lukas Kluy, TU Darmstadt
Lukas Kluy ist Doktorand und studierte am Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen Maschinenbau. Aktuell bearbeitet er ein fachübergreifendes Projekt an der Schnittstelle zu Ingenieurwissenschaften, Medizin und Biologie mit dem Forschungsprojekt „Produktion nanostrukturierter Titanlegierungen für die nächste Generation medizinischer Implantate“.
„Pro Jahr werden rund eine Million Dental-Implantate eingesetzt. Mit konventionellen Implantaten allerdings gehen bisher ungelöste Probleme wie Knochenrückgang, Implantat-Brüche, Lockerungen und infektiöse Bakterienbesiedlung einher“, so Kluy. Das möchte er ändern. Deshalb forscht er dazu, wie der menschliche Körper beschwerdefrei körperfremde Dental- und Hüftimplantate annehmen kann. Dies soll durch das Anwachsen von körpereigenen Knochenzellen an der Schnittstelle von körperfremdem Material zu körpereigenem Gewebe gelingen.
Lukas Kluy ist der Überzeugung, dass Probleme dieser Art durch keine Disziplin allein gelöst werden können: „Herausforderungen aus der Medizin mit den Möglichkeiten des Maschinenbaus zu verknüpfen, wird einen nachhaltigen gesellschaftlichen Mehrwert generieren“.
Als Maschinenbauer arbeitet sich der Wissenschaftler in die Themenfelder Orthopädie, Infektionsbiologie und Mikrobiologie ein, mit dem Ziel, ein Projekt mit gesellschaftlicher Bedeutung umzusetzen. Deshalb sei der Blick über den Tellerrand absolut notwendig und unumgänglich.
Dr. Charlotte Gerling, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Fast ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten in Deutschland gelten als gefährdet. Weltweit sind die Populationen von Wirbeltieren seit 1970 im Durchschnitt um 68 Prozent zurückgegangen.
Das Artensterben bedroht unser gesamtes Ökosystem – denn die Biodiversität bildet die Grundlage unseres Lebens: Die Artenvielfalt liefert uns Menschen Nahrung sowie Wirkstoffe für Arzneimittel und ermöglicht Erholung in der Natur. Zudem unterstützt sie die Klimaregulation, da artenreiche Ökosysteme mehr Kohlenstoff aufnehmen und der Atmosphäre so Treibhausgase entziehen.
Um diese negativen Folgen zu minimieren, ist der Schutz von Lebensräumen, bedrohten Arten und eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen von großer Bedeutung. Artenschutz bringt Kosten mit sich, etwa die Kompensationszahlungen an Landwirtinnen und -wirte für Artenschutzmaßnahmen. Bei der Frage nach möglichst kosteneffizienten Strategien für den Schutz der Biodiversität kommt die ökonomische Forschung ins Spiel.
Müssen Artenschutzstrategien teuer sein?
Die Umweltökonomin Dr. Charlotte Gerling erforscht, wie kosteneffiziente und flexible Strategien für den Artenschutz aussehen können. Flexibilität ist notwendig, da sich durch den Klimawandel Lebensräume verändern oder wegfallen. Tiere und Pflanzen können sich zu einem gewissen Grad an die Veränderungen der Lebensräume anpassen. Der Artenschutz muss flexibel bleiben, um unter diesen Bedingungen effektiv zu sein.
In ihrer Forschung betrachtet Charlotte Gerling konkrete Flächen, z. B. in Schleswig-Holstein. Für diese erstellt sie gemeinsam mit Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Mathematik ökologisch-ökonomische Modelle. Die Modelle basieren auf bestehenden Artenschutz-Programmen etwa der Europäischen Union und bilden diese vereinfacht nach.
Mithilfe der Modelle möchte sie die folgenden Fragen beantworten: Was funktioniert gut? Was lernen wir daraus für andere Flächen? Welche Kosten sind mit den jeweiligen Artenschutzmaßnahmen verbunden?
Darüber hinaus führt sie Umfragen durch, um herauszufinden, welche Artenschutzstrategien in der Bevölkerung auf Zustimmung stoßen.
So möchte sie dazu beitragen, Strategien zu entwickeln, die einerseits kostengünstig und flexibel sind – und die andererseits von den Menschen vor Ort akzeptiert werden.